Klinische Muster in der Manuellen Therapie und Vertiefung der motorischen Kontrolle
- Fakult?t
Fakult?t Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 11.03.2025.
- Modulkennung
22M1160
- Niveaustufe
Master
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- H?ufigkeit des Angebots des Moduls
nur Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
In diesem Modul werden die Kenntnisse im Bereich der evidenzbasierten Praxis vertieft. Klinische neuromuskuloskelettale Muster der oberen und unteren Extremit?t werden geübt und anhand externer Evidenz diskutiert. Aktuelle Erkenntnisse und Assessments des motorischen Regelsystems, auch im Hinblick auf Dysfunktionen, werden erlernt und vertieft.
- Lehr-Lerninhalte
Block 1
Vertiefung von Befund und der Behandlung in des unteren Quadrants. Neuromuskuloskelettale Differentialdiagnostik der unteren Extremit?t -Klinische Muster erkennen und Evidenz-Basierte Behandlung von Lumbal Stenosis. Klinische Vorgehensweise zur Untersuchung und angepasster Behandung der verschieden Ebenen der motorischen Kontrolle des Bereichs des Lendenwirbels?ule-Beckens und der unteren Extremit?t.
Block 2
Funktions- und Lernprozesse motorischer Systeme - Vertiefung des Fachwissens über motorisches Lernen, motorische Ged?chtnisleistungen und ihre Umsetzung in t?gliche Funktion. Wie kortikale und subkortikale sensormotorische Faktoren z.B. sensorische Input, neuromuskul?re Feedback, motorische Erfahrung und Schmerzempfindung des motorischen Lernprozesses, motorische Bereitschaft und Koordination (Timing) beeinflusst.
Block 3
Einflüsse auf die Motorfunktion – Schmerzen und deren klinische Konsequenzen für die sensomotorische Strategien und automatisierte und schützende Bewegungsabl?ufe – Kontextfaktoren? und motorische Kontrolle - biomechanische und neuroreflektorische Behandlungsmodelle zur Fazilitation und Inhibition von Muskelfunktion
Block 4
Aktuelle Kenntnisse über Schmerzneurobiologie und Implementierung nach Pain Neuroscience Education(PNE) Strategien und die ihre Anwendung
IFOMPT-Kriterien: A1, 3; D1, 3, 4, 5; K1, 3, 4, 6, 11 S1, 3, 5, 6, 7
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 45 Seminar Pr?senz oder Online - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 105 Arbeit in Kleingruppen -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Projektbericht (schriftlich)
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Auswahl der benoteten und unbenoteten Prüfungsarten aus den vorgegebenen Optionen obliegt der jeweiligen Lehrperson. Diese h?lt sich dabei an die jeweils gültige Studienordnung.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Für die im Modul zul?ssigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Angaben zum Umfang bzw. zur Dauer.?“
- Hausarbeit von ca. 10-15 Seiten,
- Projektbericht: schriftlich ca 15-20 Seiten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Kenntnisse aus den jeweiligen Modulen Vertiefung und Anwendung evidenzbasierter Praxis und Fortgeschrittene Anwendung evidenzbasierte Praxis.
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden verfügen über ein breites Wissen zu Assessments und Behandlungen neuromuskuloskelettaler Dysfunktionen. Sie sind in der Lage, teils komplizierte Muster über funktionelle motorische Kontrolltestungen zu erkennen und haben die M?glichkeit über Forward-Reasoning Strategien entsprechende Assessments und Behandlungen in ihren praktischen Alltag zu integrieren.Sie vertiefen die theoretischen Kenntnisse motorischer Funktionskreise und sich daraus ergebene Folgen für die motorische Kontrolle bei k?rperlichen Pathologien und Dysfunktionen. Sie kennen Einflüsse und Kontextfaktoren auf Motorfunktionen udn ihre zugrundeliegenden neurophysiologischen und biomechanischen Mechanismen. Sie haben fachbezogene Kenntnisse zu zugrundeliegenden Modellen und Theorien. Sie kennen und verstehen verschiedene Prinzipien und Konzepte der motorischen Rehabilitation, das in Rehabilitation und Sport angewendete funktionelle Training sowie beeinflussende Faktoren wie ?berbelastung, Trainingspezift?t, Periodisierung und Dekonditionierung.Die Studierende erweitern ihr Wissen über die Neurobiologie des Schmerzes, das sie bei der Edukation und Rehabilitation von neuromuskul?ren Dysfunktionen und Schmerzen anwenden k?nnen.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen in neuromuskuloskelettalen Mustern und entsprechenden Dysfunktionen, wie CAM-Impingement des Hüftgelenks, Weichteildysfunktionen, vorderer Knieschmerz, Achillodynien, Schulterimpingement, Tennisellbogen und Karpaltunnelsyndrom. Sie interpretieren die aktuelle Evidenzlage zu motorischen Dysfunktionen und motorischen Lernstrategien kritisch und übertragen diese auf aktuelle klinische, neuromuskuloskelettale Muster in unterschiedelichen K?rperregionen, wie der HWS, LWS oder der Hüfte. Die Studierenden kennen den "State of the Art" von Rehabilitationsmethoden motorischer Systeme und reflektieren und interpretieren diese Methoden kritisch vor dem Hintergrund des individuellen Problems des Patienten und der Evidenzlage.Die Studierenden sind in der Lage, den Einfluss von Schmerzen auf motorische Funktionen zu interpretieren und zu reflektieren und k?nnen anhand internationaler Richtlinien zur Klassifikation von Schmerzen die allgemeinen Konsequenzen einsch?tzen, welche sich dadurch für die motorischen Rehabilitationsprozesse ergeben.
- Wissensverst?ndnis
Die Studierenden integrieren ihr Wissen über klinische neuromukuloskelettale Muster und motorische Lernprozesse sowie Einflussfaktoren in komplexen Therapiesituationen. Sie entscheiden sich auf Basis ihres Wissens und ihrer Probleml?sef?higkeiten für die bestm?gliche Strategie zur Optimierung manueller Techniken und motorischer Lernprozesse. Dabei berücksichtigen sie aktuelle Evidenzlagen, individuelle Vorstellungen und Voraussetzungen des Patienten soweie eigene Erfahrungen. Sie initiieren eigene Projekte in der therapeutischen Praxis, um neue Erkenntnisse in der Motorehabilitation zu erlangen.
- Nutzung und Transfer
Die Studenten k?nnen das Gelernte in die Praxis umsetzen und so klinische Forschungsfragen generieren.
Die Studierenden verfügen über manuelle und kognitive F?higkeiten, um die Prinzipien von motorischen Lernprozessen und Rehabilitation in der t?glichen Praxis am individuellen Patienten in ihnen bekannten und auch in neuen Situationen anzuwenden.
- Wissenschaftliche Innovation
Durch die Kombination von Evidenz-Grundlagen und neuem Unterricht (F?higkeiten, Theorien und Modelle) kann eine neue wissenschaftliche Frage in diesem Bereich entstehen.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden verfügen über kommunikative F?higkeiten, um die Prinzipien klinischer Assessments, motorischer Lernprozesse und Rehabilitation ihren Patienten in der t?glichen Praxis auf einfachem Niveau und Fachvertretern auf wissenschaftlichem Niveau verts?ndlich zu vermitteln. Sie leiten Patienten entsprechend motorischer Lernprinzipien an und beachten dabei aktuelle zugrundeliegende Theorien. Sie verbreiten neueste Lernprinzipien im therapeutischen Team und vermitteln ihr Bewegungsgründe eindeutig. Sie k?nnen das neurobiologische Wissen über Schmerzen als Grundlage für Behandlungsstrategien wie Graded Exposure, Grade Activity und Pacing nutzen.
- Literatur
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- Louw A,Smidt S,, Z.Kimneuy Z, Pain Neuroscience Education; Teaching People about Pain (2018), ,Own Publisher (2018)
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- Falla, D, Cook, C, Lewis, J, McCarthy, C, Sterling, M (2024): Grieve’s Modern Musculoskeletal Physiotherapy, Elsevier LTD
- Ballenberger, N (2025): Evidenzbasierte Assessments in der Muskuloskelettalen Physiotherapie, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH
- Aktuelle wissenschaftliche Studien, die sich mit der Modulthematik befassen, werden in die dafabet888官网,大发dafa888 eingebunden.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul knüpft an die Kenntnisse aus den Modulen zum Thema Anwendung evidenzbasierter Praxis an:
- Vertiefung und Anwendung evidenzbasierter Praxis: Lendenwirbels?ule und untere Extremit?t
- Vertiefung und Anwendung evidenzbasierter Praxis: Hals- und Brustwirbels?ule und obere Extremit?t
- Fortgeschrittene Anwendung evidenzbasierte Praxis: Lendenwirbels?ule und untere Extremit?t
- Fortgeschrittene Anwendung evidenzbasierte Praxis: Hals- und Brustwirbels?ule und obere Extremit?t
Die erlangten Kenntnisse und Fertigkeiten k?nnen in den Klinischen Praktika angewandt werden.
- Verwendbarkeit nach Studieng?ngen
- Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie – OMT)
- Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie - OMT) (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Piekartz, Herman Josef Maria
- Lehrende
- Piekartz, Herman Josef Maria
- Timpe, Timo
- Hamilton, Christine